Entwicklung

Mit Rudolf Steiners temporärer Gestaltung des Saales für den Kongress der Theosophischen Gesellschaft in München 1907 trat sein Impuls, das Kunstschaffen aus geisteswissenschaftlicher – anthroposophischer – Quelle zu erneuern und zu bereichern erstmals in die Sichtbarkeit (dokumentiert in Band 284/285 der R. Steiner Gesamtausgabe). Bereits in dieser situationsbedingt installativen Arbeit deutete sich die Idee an, die Künste wieder als "Gesamtkunstwerk" zu vereinen. Dass die bildenden Künste Architektur, Plastik und Malerei den Rahmen für die darstellenden Künste Schauspiel, Eurythmie und Musik gestalten, konnte dann wenige Jahre später im für München geplanten aber in Dornach realisierten ersten Goetheanum-Bau verwirklicht werden. Seiner künstlerischen Ausgestaltung lag auch das Prinzip der Metamorphose – die Umgestaltung eines Form-Motivs – zugrunde. Durch Architekten, Bildhauer, Maler sind die künstlerischen Anliegen Rudolf Steiners, die er auch in seinen Vorträgen erläuterte, bis heute weiterentwickelt worden und haben ein vielfältiges Aussehen angenommen. Züge dieser Entwicklung können an den Werken der Sammlung nachvollzogen werden. So kann auch der heutige Mensch das Zeitgemässe in Rudolf Steiners Kunstimpuls entdecken.